In Fancynien finden derzeit Umfragen und Interviews zum Leben von jungen Menschen statt. Heute ist Simru bei uns. Er ist 19 Jahre jung und arbeitet im Wissenschaftsbereich. Auf uns wirkt er sehr selbstbewusst und hat ein jugendliches frisches Auftreten. Nachdem wir ihn zunächst begrüßten und zu seiner Arbeit befragen wollten, haben wir festgestellt, dass seine Gedanken ganz woanders lagen. Er wirkte verliebt. Das war perfekt. Denn ein Teil unseres Interviews soll sich um den sozialen Aspekt der Jugendlichen drehen. Also haben wir ihn Folgendes gefragt:
Hast du eine Freundin oder bist du Single?
„Nein, ich bin schon seit einiger Zeit nicht mehr solo. Sira, meine Freundin ist drei Jahre jünger als ich. Sie geht noch zur Schule. Das stört mich aber nicht. Seit etwa einem halben Jahr sind wir ein Paar und es ist wirklich schön.“
Wie hast du sie kennengelernt und was hat dich so an ihr fasziniert?
„Oh, also kennengelernt habe ich Sira in einer Bar. Ich hätte sie dort ehrlich gesagt nicht erwartet, weil sie so jung aussieht. Sobald man fünfzehn ist, darf man ja erst solche Lokale besuchen. Ich sah Sira am Tresen auf einem Hocker sitzen und beobachtete, wie sie von einem älteren Kerl belästigt wurde. Der Typ war offenbar betrunken und ließ Sira nicht in Ruhe. In mir kam der Beschützerinstinkt hoch und daher tat ich so, als wäre ich ihr Freund.“
„Ich weiß, dass ich durch meinen sportlichen Körper eine gewisse Erscheinung habe und das hat funktioniert. Der Kerl verschwand, nachdem er sich mit mir – dem Angeblich-Freund, nicht anlegen wollte. Sira war verblüfft. Ihr Gesichtsausdruck war köstlich. So sind wir ins Gespräch gekommen. Ich glaube, bei ihr hat es dann auch gefunkt wie bei mir. Sofort war sie mir sympathisch. Dass sie gut aussah, tat natürlich auch etwas dazu bei. Aber in erster Linie waren wir auf einer Welle.“
Simru, du bist also ein echter Beschützertyp. Stehen da die Mädchen drauf?
„Ob da Mädchen drauf stehen?“, beginnt Simru. „Hm, bestimmt … Aber ich bin nicht der Aufreißertyp. Da ich groß, sportlich und selbstbewusst bin, weiß ich, wie ich auf andere wirke. Ich nutze das allerdings nicht aus und will nur ich selbst sein. Diese Aktion in der Bar war jedoch nicht geplant und ganz sicher nicht, um Sira abzuschleppen. Ich tat es, weil es sich richtig anfühlte. Was hätte der Kerl gemacht, wenn ich sie nicht beschützt hätte? Ich bin nicht der Mann, der einfach wegschaut.“
Hättest du Sira angesprochen, wenn der Kerl sie nicht belästigt hätte?
„Ich wäre es anders angegangen, aber ja. Sie ist hübsch und nach dem ersten Gespräch in der Bar an dem Abend, war mir schnell bewusst, dass wir gut zusammenpassen. Ich hätte sie also trotzdem angesprochen, dann wäre es etwas anders zustande gekommen. Am Ende denke ich, hätten wir uns aber über die gleichen Dinge unterhalten.“
Hast du Zukunftspläne für die nächsten Jahre, beruflich und privat?
„Beruflich möchte ich mich verwirklichen und Erfolge erzielen. Mir macht meine Arbeit Spaß. Der Rest wird sich mit der Zeit ergeben. Ich meine mal, Sira und ich sind erst wenige Monate zusammen und sie geht noch zur Schule. Das kommt alles, wenn es so weit ist.“
Simru, wie denkst du über Siras Freunde? Kennst du sie?
„Die Freunde Romy und Sean habe ich bereits kennengelernt. Sie sind ja ständig zusammen und teilen wirklich alles. Simru schmunzelt. Die zwei sind witzige Zeitgenossen. Ich bin gerne mit ihnen unterwegs. Meistens gehen wir zu viert weg. Zu Hause sitzen ist nicht mein Ding, deshalb bin ich ganz froh darüber, dass wir uns alle gut verstehen und gemeinsame Sachen machen.“
Wir erleben Simru als einen jungen Mann, der mit beiden Beinen fest im Leben stehen möchte und Ziele vor Augen hat. Das Leben auskosten und genießen, scheint seine Art zu sein.