In Fancynien finden derzeit Umfragen und Interviews zum Leben von jungen Menschen statt. Heute ist Romy Benett bei uns.
Wir haben Sira schon interviewt. Deshalb wissen wir, dass ihr befreundet seid und in dieselbe Klasse geht. Wie lange kennt ihr euch denn schon? Kannst du dich an euer erstes Kennenlernen erinnern?
Romy überlegt lange bis sie antwortet. „Also das erste Kennenlernen, daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Wir haben schon zu Sandkastenzeiten zusammen gespielt. Wir kennen uns also schon fast unser ganzes Leben lang.
Sean kam irgendwann dazu. Wann war das und was hältst du eigentlich von ihm?
„Sira und ich, wir kannten Sean damals beide noch nicht. Wann genau wir uns das erste Mal trafen, da bin ich mir auch nicht mehr sicher. Es war aber noch vor der Einschulung. Ich weiß noch, dass Sira und ich uns um ein Spielzeug gestritten haben. Sean kam zu uns, um zu schlichten. Daraus hat sich schnell eine Freundschaft entwickelt und wir spielten von da an fast immer zu dritt, wenn unsere Eltern es zuließen. Was ich heute von ihm halte? Nun – Romy überlegt – ich finde, er ist manchmal schwer zu durchschauen.“
Romy Benett, gab es denn mal eine Situation, in der du mehr als Freundschaft wolltest?
Romy geht in sich, schaut verlegen auf ihre Hände, die sie auf ihrem Schoß ineinander geschlungen hat. Dann antwortet sich mit anfänglich zarter Stimme. „Es gab da mal eine Situation in vergangenen Tagen, die mir einen Stich versetzt hatte. Damals hatten wir Sportunterricht und sollten in Zweiergruppen Übungen auf der Matte machen. Sean und Sira hatten sich zusammengefunden und machten ihre Übungen zwei Matten von mir entfernt. Ich habe sie beobachtet und einmal sah es so aus, als ob sie sich wirklich sehr sehr nahe waren. Ich denke, wenn Sira nicht zurückgewichen wäre, hätte Sean sie geküsst. Das hat mir einen Stich versetzt. Aber ich kann gar nicht genauso sagen, wieso. Weil beide meine besten Freunde sind und ich in keinem von ihnen mehr als Freundschaft empfinde? Irgendwie kam ein Anflug der Erleichterung in mir auf, als Sira von der Matte ging und Sean erst einmal alleine dort saß.“
Kommen wir mal zu einem anderen Thema, Romy Benett. Was hast du denn für Lebensziele? Gibt es etwas, das du erreichen möchtest?
„Da ich ein eher ruhiger Mensch bin, der gerne für sich ist, weiß ich zum Beispiel noch gar nicht, wo es mich beruflich hinzieht. Worin allerdings mein Herz aufgeht, sind Kinder. Ich möchte also später schon gerne eigene Kinder haben, am besten mehr als eins – zwei oder drei, wären toll. Mama Romy Benett, das klingt doch toll.“
Wenn du gerade nicht mit Sean und Sira unterwegs bist, was machst du sonst noch? Wer sind deine Mitmenschen?
„Ich bin eher ein Einzelgänger und habe keinen großen Freundeskreis. Lesen macht mir wirklich Spaß, deswegen halte ich mich oft in der Bücherei auf. Tandri, meine jüngere Schwester, geht auf die gleiche Schule. Mit ihr bin ich manchmal zusammen. Auch wenn sie manchmal nervt, bin ich doch gerne in ihrer Nähe. Sie ist aktiv, mobil und noch recht kindlich. Ich mag das, weil es mich ansteckt, einfach mal ich zu sein. Natürlich habe ich auch noch Eltern. Mit denen komme ich gut zurecht, na ja, wie es mit Eltern eben so ist.“
Romy Benett bedankt sich für das Interviews und sagt, dass es ihr Freude bereitet hat. Wir können dies nur zurückgeben. Romy war eine nette Gesprächspartnerin.